

























Wer kennt sie nicht, die Geschichte über Selchermeister Karl Bockerer und seine Binerl, über Hatzinger und Rosenblatt? Sie ist nicht zuletzt dank der Verfilmung mit Karl Merkatz in der Hauptrolle nahezu jedem ein Begriff.
80 Jahre nach dem Anschluss an das Deutsche Reich bringt die Theatergruppe Zwettl das gleichnamige Stück auf die Zwettler Bühne. Der Wiener Vorstadt-Fleischhauer Karl Bockerer versteht mit dem Anschluss 1938 die Welt nicht mehr: Während sein Sohn Karriere bei Hitlers SA macht und Ehefrau Binerl den Führer gleichermaßen verehrt, muss sein geschätzter Tarock-Partner und jüdischer Freund Dr. Rosenblatt vor dem NS-Regime fliehen. Die Rolle des Bockerers ist getragen von bissigem Humor, scharfem Verstand, aufrechtem Charakter, zeugt bis zum Schluss vor allem von Menschlichkeit und setzt damit ein Gegengewicht zu den Schrecken des Nationalsozialismus.